Das Filmforum der HBK präsentiert im Sommersemester 2019:

   

 

Montag | 03.06.19 | 19:00 h

Zu Gast:  Christoph Dreher 'Okay Okay. Der moderne Tanz'

Anfang der 1980er-Jahre hatte das Clipformat seinen Durchbruch noch nicht erzielt. MTV ging zwar im Sommer 1981 in den USA auf Sendung, brauchte aber weitere Jahre, um in Deutschland empfangen werden zu können. Zu dieser Zeit entstanden filmische Experimente, die die aktuelle Popmusik passend ins Bild zu setzen versuchten. Eines der interessantesten davon ist die Kooperation von Christoph Dreher und Heiner Mühlenbrock, die damals, beide Ende 20, an der Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) studierten. Musik bildet den Kern, um den sich die Bilder in diesem 90-minütigen Film drehen. Aber es ist nicht nur die Musik, die er darstellt und repräsentiert, sondern eine bestimmte Haltung und Lebenspraxis, geprägt von Punk und New Wave. Bewegungen, die den Zeitgeist verkörpern, der um 1980 so viele Menschen ergriff.
(nach Justin Hoffmann, in: Wer sagt denn, dass Beton nicht brennt..., Berlin 2008)

 

     
   

 

Christoph Dreher & Heiner Mühlenbrock – Okay Okay. Der moderne Tanz
90 min | 1980 | DVD (16mm) | col+bw | sound | DE (BRD)



Christoph Dreher (*1952) realisiert seit den 80er-Jahren Dokumentarfilme, Musikvideos und künstlerische audiovisuelle Projekte als Autor und Regisseur. Er war Mitbegründer der Band "Die Haut" (1980 - 2000), und studierte von 1978 - 1983 an der DFFB. In mehreren Büchern (z.B. "AUTORENSERIEN - Die Neuerfindung des Fernsehens", Hrg., 2010) und in dem 60minütigen Dokumentarfilm "IT´S MORE THAN TV - Die neuen US-Serien und ihre Macher" (2014) beschäftigte er sich mit den Serien des zeitgenössischen US-Quality-TV. Christoph Dreher ist seit 2001 Professor für Film und Video an der Merz Akademie, Stuttgart.
[ www.christoph-dreher.com ]




"Man sieht die Welt, die die Musik hervorgebracht hat. Sie wird aber nicht pseudo- dokumentarisch noch kulinarisch-kontemplativ, sondern an den Strukturen der jeweiligen Musikstücke orientiert gefilmt. [...] Der Übergang zu dokumentarischen Live-Aufnahmen von Wire oder von der legendären Veranstaltung mit Ätztussis und Katapult vorm Berliner Frauengefängnis ist erstaunlicherweise völlig nahtlos. Denn was vorher durch die Vereinigung zweier extrem subjektiver Perspektiven (Kamera und Musik) vermittelt wurde, erscheint nun in bekannten Kategorien und Erscheinungen, die jeder als "politisch" versteht und nun auch weiß, worum es vorher gegangen war."
(Diedrich Diederichsen, Sounds 8/80)

 

[ Abbildung oben: aus dem Film 'Okay Okay.' (1980) von C. Dreher & H. Mühlenbrock ]

 

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