Das Filmforum der HBK präsentiert im Sommersemester 2017:

Montag | 29.05.17 | 19:00 h

Zu Gast: Klaus Wyborny – Dämonische Leinwand

Für Klaus Wyborny – der zunächst eine Laufbahn als Physiker eingeschlagen hatte und dann einer der herausragenden Vertreter der Hamburger Filmmacher Cooperative war – ist das Kino schon im kleinesten Stück Film enthalten und es entfaltet sich an den Schnittstellen. Film wirkt unmittelbar, nicht erst durch die literarische Erzählung. So hat Wyborny das Material seiner frühen Filme immer wieder umgeschnitten, kopiert, neu kombiniert und neu vertont. Schnittreste werden zu Ausgangsmaterial usw. Der Film wendet sich subversiv und eigengesetzlich gegen die Narration, ohne diese gänzlich zu zerstören, denn sie beginnt in jedem Augenblick. Wyborny hat sich mit dieser Problematik auch als Theoretiker auseinandergesetzt. (Peter Hoffmann)

Filmprogramm (81 min):

Going to Stuttgart – 6 min | 1966 | sw | sound | OVdt (UTen)
A Crowd in the Face – 8 min | 1968 | sw | sound | OVdt (UTen)
Auf zu den Sternen – 15 min | 1968 | sw | sound | OVdt (UTen)
Das größte Verbrechen aller Zeiten – 31 min | 1969 | sw | sound | OVdt (UTen)
Percy McPhee - Agent des Grauens (6. u. 7. Folge) – 14 min | 1970 | col+sw | sound | OVdt (UTen)
Dallas Texas – 7 min | 1970 | col | sound | nodialog

(alle Filme sind im Original Super8, in der Vorführung digifiles)

Klaus Wyborny (*1945) ist seit den 1960er-Jahren Experimentalfilm-Filmemacher, daneben auch Schauspieler, Kameramann und Drehbuchautor. Er gehörte 1968 zu den Mitbegründer*innen der Hamburger Filmmacher Cooperative, und war 1972 und 1976 mit mehreren Filmen auf der Documenta vertreten. Zahlreiche Vorführungen auf internationalen Festivals (z.B. Berlinale-Forum, Viennale). Im Jahr 2003 lehrte er an der Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe.

[ www.typee.de ]

[ Abbildung oben: „Dämonische Leinwand“ von Klaus Wyborny ]