Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2012/13:

   

 

Montag | 26.11.12 | 19:00 h

Zu Gast: Sandra Naumann - Die Mary Ellen Bute Filme

Vortrag mit Filmvorführung (In Zusammenarbeit mit dem MeWi-Seminar "Medienkunst", Dr. des. Nanna Heidenreich) // (Außerhalb der Reihe 'Foto und Film', aber ein Nachklang der Reihe 'All About Sound' des vergangenen Semesters)

Mary Ellen Bute (1906-1983) gehörte in den 1930er Jahren zu den PionierInnen des abstrakten Films in den USA und in den 1950ern zu den ersten FilmemacherInnen, die sich mit elektronischer Bilderzeugung auseinandersetzten. In ihren kurzen Filmen erforschte sie die Übertragung musikalischer Kompositionsprinzipien auf die Gestaltung visuellen Materials und erprobte verschiedene Möglichkeiten der Verknüpfung von Bild und Ton.

Auf der Suche nach einem geeigneten Medium für ihre Vision einer kinetischen Lichtkunst experimentierte Bute mit Leon Theremin zunächst mit Geräten zur Transformation akustischer in optische Signale, bevor sie den Film als ihr ideales Ausdrucksmittel entdeckte. Beginnend mit „Rhythm in Light“ (1934) produzierte sie zuerst eine Reihe von Schwarz-Weiß-Filmen, in denen sie verfremdete Aufnahmen von Alltagsobjekten mit klassischer Musik koordinierte. Ende der 1930er wandte sie sich Animationstechniken und frühen Farbfilmverfahren zu und erschloss sich durch die damit gegebene freie Gestaltbarkeit von Form und Farbe ein vollkommen neues Spektrum zur Kopplung von auditiven und visuellen Elementen, das sie in Filmen wie „Tarantella“ (1940) und „Color Rhapsodie“ (1948/51) kontinuierlich weiter entwickelte. In ihren letzten ungegenständlichen Kurzfilmen wie „Abstronic“ (1952) kombinierte sie animierte Bilder schließlich mit Figuren, die sie durch den Einsatz eines Oszilloskops aus der synchronisierten Musik generierte. In den folgenden zwei Jahrzehnten widmete sich Bute der Bearbeitung literarischer Stoffe, konnte mit „Passages from Finnegans Wake“ (1965) allerdings nur die erste Adaption eines James-Joyce-Werks vollenden, die in Cannes als bestes Debüt ausgezeichnet wurde.

 

Die Filme:
Rhythm in Light, 5 min | 1934
Dada, 3 min | 1936
Parabola, 9 min | 1937
Escape, 4:30 min | 1937
Tarantella, 5 min | 1940
Color Rhapsody, 6 min | 1948
Imagination, 3min | 1948
Abstronic, 7min | 1952


 

Übersicht Wintersemester 2012/13

 

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