Das Filmforum der HBK präsentiert im Sommersemester 2011:

   

 

Montag | 06.06.11 | 19:00 h   [123 min]

Geschichte(n) in Bewegung – The Specialist

The Specialist | Eyal Sivan | 123 min | 1999 | DVD (35mm) | IL
Film und anschließende Diskussion mit Irit Neidhardt (mec film)

Die Philosophin Hannah Arendt war 1961 Beobachterin des spektakulären Prozesses gegen den ehemaligen SS-Obersturmbannführer Adolf Eichmann in Jerusalem. Ihr "Bericht von der Banalität des Bösen" enthüllte die erschreckende Normalität des Mannes, der lange „(. . .) als der eigentlich Verantwortliche für die Ausführung der 'Endlösung' der Judenfrage in Europa angesehen wurde.“ (Hans Mommsen).
Angeregt durch die Lektüre von Arendts "Eichmann in Jerusalem" (bis heute nicht ins Hebräische übersetzt), machten sich der israelische Regisseur Eyal Sivan und sein Co-Autor Rony Brauman, auf die verschollen geglaubten Videoaufzeichnungen des Prozesses - 500 Stunden Filmmaterial, das der amerikanische Regisseur Leo Hurwitz im Auftrag der israelischen Regierung aufgenommen hatte.
In vierjähriger mühevoller Arbeit wurden die noch erhaltenen 350 Stunden Filmmaterial der Prozessaufzeichnung katalogisiert und restauriert. In drei Selektionsstufen destillierten Sivan Brauman die schier überwältigende Bildermenge zum Film "The Specialist".

Die Filmverleiherin Irit Neidhardt (mec film Berlin), die den deutschlandvertrieb für Eyal Sivans Filme organisiert, stellt den Film im Filmforum vor.

 

Irit Neidhardt (geb. 1969) ist in Deutschland und Israel/Palästina aufgewachsen. Nach dem Studium der Islamwissenschaft, Ethnologie und Politikwissenschaft in Münster arbeitete sie zunächst in der kulturellen und politischen Erwachsenenbildung. 1995 war sie Mitbegründerin und bis 1999 Programmleiterin der 'Israelischen und Palästinensischen Filmtage Münster' und von 1997 bis 1999 Leiterin des Erwachsenenbildungswerkes 'FORUM' in Münster, das seinen Schwerpunkt auf politischer und kultureller Bildung sowie Sprachen hatte. Seit 1999 arbeitet sie als freiberufliche Kuratorin und Referentin zum Bereich Kino und Nahost, der 2002 in die Gründung von mec film eingeflossen ist. 'mec film' (middle eastern cinemas) eine Verleih-, Vertriebs- und Beratungsfirma für Filme aus dem Nahen Osten. mec film repräsentiert kurze, mittellange und abendfüllende Filme, die einen anderen Blick auf die Region ermöglichen, immer aus der Innenperspektive. 2004 wurde sie für das Wachstumskonzept von 'mec film' mit dem Unternehmerinnenbrief NRW ausgezeichnet. Sie ist Herausgeberin der Bücher "Wir sind die Guten. Antisemitismus in der radikalen Linken" (zusammen mit Willi Bischof), Münster 2000 sowie "Mit dem Konflikt leben?! Berichte und Analysen von Linken aus Israel und Palästina", Münster 2002, und zahlreicher Artikel zum Themengebiet Kino und Nahost.

(In Kooperation mit dem medienwissenschaftlichen Seminar “Über das Unzeigbare: Der Holocaust im Film”)

 

Übersicht Sommersemester 2011 - Geschichte(n) in Bewegung

 

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