Das Filmforum der HBK präsentiert im Sommersemester 2011:

   

 

Montag | 11.04.11 | 19:00 h   [94 min]

Geschichte(n) in Bewegung – Wider das Vergessen

Displaced Person | Daniel Eisenberg | 11 min | 1981 | 16mm | US
The March | Abraham Ravett | 25 min | 1999 | 16mm | US
Ima | Caterina Klusemann | 58 min | 2001 | DVD (Video) | DE

Als Loop (auf Monitor im Zwischenflur):
Trembling Time (loop) | Yael Bartana | 7 min | 2001 | DVD (Video) | IL

 

Displaced Person | Daniel Eisenberg | 11 min | 1981 | 16mm | US
Der Film benutzt die 'altmodischen' Konventionen der Dokumentarfilm-Praxis, um Geschichte auf den Kopf zu stellen. Es gibt einen Kommentar, der aus einem Radiovortrag von Claude Lévi-Strauss mit dem Titel "The Meaning of Myth and Science" stammt, Bilder der Deutschen Wochenschau vom 25. Juni 1940, die Hitlers düsteren Besuch in Paris aufzeichnen, Bilder aus amerikanischen Wochenschauen, einen Satz aus einem der Rasumowsky-Quartette von Beethoven. Der Film konnte in meiner Vorstellung nur gelingen, wenn bei all seinen Elementen die Spuren des bereits Gebrauchten erkennbar würden. Der Film ist ein Statement aus dritter Hand in einer Welt aus zweiter Hand, einer Welt von angenommenem Wissen, bewusst oder unbewusst verschlüsselt durch das gesprochene Wort, das gerahmte Bild, die interpretierte musikalische Phrase. Geschichte wird durch andere erfahren; dieser Film war eine Methode, die Quellen dieser unmöglichen Konditionen zu entwirren und Aufmerksamkeit auf unsere passive Komplizität zu ziehen. Seine vorsorgliche Warnung ist: denke, auch wenn du nichts verstehen kannst. (Daniel Eisenberg)

The March | Abraham Ravett | 25 min | 1999 | 16mm | US
Über 13 Jahre hinweg (1984-1997) hat Abraham Ravett seine Mutter immer wieder gefilmt und ihr dabei jedes Mal die gleichen Fragen gestellt: “Mutter, erinnerst du dich an den Todesmarsch?”
Der Film hält die Komplexität ihrer Antworten fest und zeigt dabei den sichtbaren emotionalen Soll, den jede Antwort ihr abverlangt, ebenso wie ihren fortschreitenden Alterungsprozess, der auch die Fragilität persönlicher Erinnerung offenbart.

Ima | Caterina Klusemann | 58 min | 2001 | DVD (Video) | DE
"Ima" ist die Geschichte von vier Frauen dreier Generationen: Großmutter, Mutter und zwei Töchter. Die vier Familienmitglieder versuchen, sich ein ‚normales’ Leben einzurichten. Ein Leben, das die Vergangenheit ausschließt. Doch eine der Töchter – die Filmemacherin - ist entschlossen, der ausgeblendeten Familiengeschichte nachzugehen und stellt unerbittlich Fragen. So lange, bis die Großmutter und Mutter in einem schmerzhaften Prozess ihr lang gehütetes Geheimnis Preis geben.
Der Dokumentarfilm zeigt die konfliktreiche Auseinandersetzung einer Person der sogenannten ‚dritten’ Generation mit dem Holocaust. Er dokumentiert das allmähliche Aufbrechen eines Schweigens, das zum vermeintlichen Schutz der Kinder gewahrt werden sollte.

 

Übersicht Sommersemester 2011 - Geschichte(n) in Bewegung

 

Filmforum

home