Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2009/2010:

   

 

Montag | 11.01.10 | 19:00h [100 min]

Klassiker reloaded 7 – 80er

 

Christine Noll Brinckmann | Die Urszene | 6 min | 1981 | 16mm | DE
Claudia Schillinger | Between | 7 min | 1989 | miniDV (16mm) | DE
Mara Mattuschka | Es hat mich sehr gefreut | 2 min | 1987 | 16mm | AT
Uli Versum | Zitrusfrüchte 2 | 6 min | 1985 | 16mm | DE
Richard Kern | Submlt to Me | 10 min | 1985 | DVD (Super8) | US
Su Friedrich | Gently Down the Stream | 12 min | 1981 | 16mm | US
Bill Viola | Anthem | 12 min | 1983 | Video | US
Tödliche Doris | Das Leben des Sid Vicious | 12 min | 1981 | DVD (Super8) | DE
Schmelzdahin | Stadt in Flammen | 6 min | 1984 | Super8 | DE
Michael Brynntrup | HÖLLENSIMULATION | 8 min | 1987 | miniDV (Super8) | DE
Gábor Bódy | Compilation: Philo-Mytho-Lyric Clips | 9 min | 1985 | Video | DE
Paul Garrin | Man with a Video Camera | 6 min | 1989 | Video (HI8) | US
Uli Sappok | Der Narrative Film | 4 min | 1988 | 16mm (Super8) | DE

 

Christine Noll Brinckmann | Die Urszene | 6 min | 1981 | 16mm | DE

„Der Film versucht der Beziehung zwischen Film und Voyeurismus auf seine Art nachzugehen. In Anbetracht der Tatsache, dass sich die meisten Urszenen eher in der Phantasie als in der Wirklichkeit abspielen, betont auch er die Rolle der Phantasie. Aber abgesehen davon gibt der Film auch einen kurzen Überblick über die stilistische Vielfalt der Schlafzimmer im Frankfurter Raum.“

Christine Noll Brinckmann, geb. 1937 in China, aufgewachsen in der BRD; Studium der Anglistik/Amerikanistik und Altphilologie; längere Lehrtätigkeit am Amerika-Institut der Universität Frankfurt; seit 1979 eigene Filmarbeit im experimentellen Bereich; 1989 bis 2002 Professorin für Filmwissenschaft an der Universität Zürich, Gründerin und Leiterin des Seminars für Filmwissenschaft; sie lebt heute in Berlin.


Claudia Schillinger | Between | 7 min | 1989 | 16mm | DE

Ein Sommernachmittag voller Tagträume. Sexuelle Fantasien verkörpern sich in schwarzweißen Bildern androgyner Körper. Die Grenze zwischen Bildern der Realität und Wunschbildern wird durchlässig, das Geschlecht wird spielerischen Verwandlungen unterzogen. Die Lust an einer eigenwilligen Inszenierung des Körpers dominierte den Zeitgeist der 80er Jahre.

Claudia Schillinger, geb. 1959; Studium der Bildenden Kunst mit Schwerpunkt Experimentalfilm in Bremen und Braunschweig; freiberufliche Arbeit als Filmemacherin, Digital Artist und Kursleiterin in Berlin und Oberhausen; lebt und arbeitet in Berlin.


Mara Mattuschka | Es hat mich sehr gefreut | 2 min | 1987 | 16mm | AT

Und der alte Kaiser sagte: "Danke, es war sehr schön, es hat mich sehr gefreut!"

Mara Mattuschka, geb. 1959 in Bulgarien, seit 1976 in Wien; 1977-83 Studium der Ethnologie und Sprachwissenschaften an der Universität Wien; 1990 Abschluss an der Hochschule für angewandte Kunst (Malerei und Trickfilm, Meisterklasse Maria Lassnig); Zahlreiche Ausstellungen von Ölgemälden sowie Performances und Liederabende; 1994-2001 Professorin an der HBK Braunschweig. Mitglied der Austria Filmmakers Coop und Vorstandsmitglied der ASIFA Austria.


Uli Versum | Zitrusfrüchte 2 | 6 min | 1985 | 16mm | DE

Uli Versums Zwiesprache mit einem Korb geschenkter Zitrusfrüchte, mit dem Publikum und mit sich selbst.

Uli Versum, geb. 1960; Filme seit 1979; Studium an der HBK Braunschweig. Er lebt in Berlin.


Richard Kern | Submit to Me | 10 min | 1985 | DVD (Super8) | US

Featuring Lydia Lunch, Clint Ruin, Tom Turner, Audrey Rose and others. Music by Butthole Surfers.

Richard Kern (born: North Carolina, 1954) has lived and worked in New York City since 1979. In the eighties, he produced a series of short films that now are recognized as the central works of the movement now known as the Cinema of Transgression. In the 90’s he switched to photography full time and occasionally directed music videos for bands like Sonic Youth and Marilyn Manson. Kern has published nine books and is a regular contributor to a variety of international publications.


Su Friedrich | Gently Down the Stream | 12 min | 1981 | 16mm | US

Der Text des Films ist eine Folge von 14 Träumen, entnommen dem Tagebuch der Filmemacherin. Das Biografische wurde durch Handbearbeitung ins Filmmaterial eingeschrieben. So entsteht eine filmische Textur: Gewoben wird der Stoff, aus dem die Träume sind. Symbolisches und Psychoanalytisches verschmilzt zu einer surrealen Welt.

Su Friedrich, geb. 1954 in den USA, lebt und arbeitet seit 1976 in New York City. 1978 begann sie Filme zu machen. Ihre Arbeiten wurden vielfach ausgezeichnet. Ihre Filme wurden mit Retrospektiven u.a. im Museum of Modern Art New York, dem Whitney Museum of American Art New York und dem Anthology Film Archive New York gewürdigt.


Bill Viola | Anthem | 12 min | 1983 | Video | US

The piece centers on a single piercing scream and on the extension of this scream by a little girl eleven years old under the engine shed at Union Railroad Station in Los Angeles. This initial cry, which only lasts a few seconds, is prolonged in time and its frequency is profoundly transformed and multiplied by the use of slow motion. This spasm of sound is the invisible container of a stretched-out time and space, a universal breath.

Bill Viola, geb. 1951 in New York, ist einer der bekanntesten zeitgenössischen Video- und Installationskünstler. Seit mehr als 30 Jahren arbeitet er mit Videotapes, Videoinstallationen, Sound-Environments, elektronischen Musikperformances und Fernsehproduktionen. Er lebt und arbeitet in Long Beach, Kalifornien. www.billviola.com


Die Tödliche Doris | Das Leben des Sid Vicious | 12 min | 1981 | DVD (Super8) | DE

Wenige Tage dem Tod von Sid Vicious durch eine Überdosis Heroin verfilmte Die Tödliche Doris seine Biographie. Nach einer Idee von Max Müller mit dem 3-jährigen Oskar als Sid und der 7-jährigen Angie als Nancy. Die Todesschreie der 7-jährigen Angie stammen wie die Vertonung von Wolfgang Müller und kamen ursprünglich aus seinem Mund.

Die Tödliche Doris (1980-87) wurde von Wolfgang Müller und Nikolaus Utermöhlen als Musikband gegründet. Weitere Mitglieder: 1980 - 1981 Chris Dreier; ab 1981 Dagmar Dimitroff, ab 1982 Tabea Blumenschein und Käthe Elke Kruse. Die Gruppe wurde im Verlauf ihrer Geschichte, auch in Kunst, Fotografie, Filmkunst, Video, Performance und Literatur aktiv. Sie prägte den Stil der „Genialen Dilletanten“ (sic), einem Begriff, der auf einen von Wolfgang Müller 1982 veröffentlichten gleichnamigen Merve-Band zurückging. Bei ihrer Auflösung – das Projekt war von vorne herein auf sieben Jahre beschränkt worden – war die Gruppe international bekannt.


Schmelzdahin | Stadt in Flammen | 6 min | 1984 | Super8 | DE

Dieser Found-Footage-Film basiert auf Szenen aus dem franko-kanadischen Spielfilm „Ville en flamme“. Vor der Schnitt- und Tonbearbeitung wurde das Ausgangsmaterial im Garten vergraben, gezielt Bakterien und Mikroben ausgesetzt und dann im Moment der Verflüssigung der Emulsion kopiert.

Schmelzdahin sind Jochen Lempert (*1958), Jochen Müller (*1959), Jürgen Reble (*1956); 1979 Gründung der Gruppe; experimentelle Filmforschung im Bereich der Aufnahme, Materialbearbeitung, Montage und Beschäftigung mit der Vergänglichkeit der Dinge; innerhalb von zehn Jahren entstehen an die 20 Kurzfilme; 1989 Auflösung der Gruppe.


Michael Brynntrup | HÖLLENSIMULATION | 8 Min. | 1987 | miniDV (Super8) | DE

Kino nicht als Uterus zum Träumen, sondern als Geduldsprobe, - der finale Testfilm für das Atomzeitalter. (Übrigens habe ich mir gerade in der Nase gebohrt, - in meiner Nase.)

Michael Brynntrup, Tod des eineiigen Zwillingsbruders bei der Geburt, seither Studium der Philosophie. Der Künstler lebt und arbeitet.


Gábor Bódy | Compilation: Philo-Mytho-Lyric Clips | 9 min | 1985 | Video | DE

A Triptych consisting of three three-minute tapes that expresses three different aspects of Bódy's artistic aspirations.

Gábor Bódy (1946-1985) war ein ungarischer Regisseur, Drehbuchautor und Schauspieler. 1964-71 Studium der Geschichte und Philosophie; 1971-75 Studium der Film- und Fernsehregie in Budapest; 1973 Mitbegründer der Experimentalgruppe „K3“ des Budapester „Béla-Balázs-Studios“ für künstlerischen Film; Ab 1977 befasste er sich mit Videokunst und gilt auf diesem Gebiet als einer der Pioniere; 1980 gründete er das erste auf Videokassetten veröffentlichte Kunstmagazin „Infermental“; 1982-84 Dozent an der DFFB.


Paul Garrin | Man with a Video Camera | 6 min | 1989 | Video (HI8) | US

Medienberichterstattung, Politikerstatements, eigene Aufnahmen – eine Verdichtung der Straßenschlachten am Tompkins Square. Eine Videodokumentation der Camcorder-Revolution, die es bis in die nationalen Fernsehnachrichten brachte.

Paul Garrin, geb. 1957 in den USA, ist Video- und Multimediakünstler. 1978–82 Kunststudium und an der Cooper Union of Art in New York unter Hans Haacke, Vito Acconci und Martha Rosler; ab 1981 Kooperation mit Nam June Paik; 1985 Beginn seiner eigenen Produktion von Bändern und Installationen; 1990 Artist in Residence am Videofest Berlin; lebt in New York City.


Uli Sappok | Der Narrative Film | 4 min | 1988 | 16mm (Super8) | DE

"Der Film entstand gerade eben; er liegt neben mir, ich schicke ihn sofort ab, denn morgen würde ich mich das bestimmt nicht mehr trauen. Vor ein paar Jahren hätte ich mich im Kino über so einen Film vielleicht kaputt gelacht... Auf, weg damit!" (U. Sappok)

Uli Sappok ist Mitglied der Gruppe AGZ (Anarchistische GummiZelle), die Ende der 1970er Jahre begann Experimentalfilme auf Super8 zu drehen. 2002 kam die Gruppe wieder zusammen; 2003 erhielt sie von der Filmstiftung NRW eine Vertriebsförderung für das Projekt ”Anarchiv(GZ)”. Die AGZ digitalisierte damit ihr gesamtes Experimentalfilm-Werk der 1980er. Uli Sappok arbeitet außerdem als praktischer Arzt in Düsseldorf.

 

Übersicht Wintersemester 2009/2010

 

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