Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2009/2010:

   

 

Montag | 07.12.09 | 19:00h [72 min]

Klassiker reloaded 5 – 70er

 

Morgan Fischer | Projection Instructions | 4 min | 1976 | 16mm | US
John Smith | The Girl Chewing Gum | 12 min | 1976 | Video (16mm auf Video) | UK
Zbigniew Rybczynski | Tango | 8 min | 1979 | DVD (35mm) | PL
Dara Birnbaum | Technology - Transformation: Wonderwoman | 7 min | 1978 | Video | US
Ulrike Rosenbach | Einwicklung mit Julia | 5 min | 1972 | Video | DE
Maria Lassnig | Selfportrait | 5 min | 1971 | 16mm | AT
Valie Export | Body Tape | 4 min | 1970 | Video | AT
Richard Serra | Television Delivers People | 6 min | 1973 | Video | US
Tony Conrad, Beverly Conrad | Straight And Narrow | 10 min | 1970 | 16mm | US
Malcolm Le Grice | Berlin Horse | 9 min | 1970 | 16mm | UK

 

Morgan Fischer | Projection Instructions | 4 min | 1976 | 16mm | US

Normally the projectionist’s job is done correctly only when all the mechanics of projection are invisible to the viewers. The moment the image is out of focus or not centred, the moment we realise the sound is too low, we become aware of the projectionist, and we wait impatiently for the projectionist’s return to invisibility.

Morgan Fisher, geb. 1942 in Washington, ist Filmemacher seit Ende der 1960er. Anfang der 1970er Jahren wurden seine Filme bereits im Museum of Modern Art und im Whitney Museum of American Art in New York gezeigt. Ende der 1990er Jahre hat sich sein Werk auf Malerei, Zeichnung und räumliche Installation ausgeweitet. 2005 widmete das Whitney Museum of American Art ihm eine große Retrospektive. Er lebt in Los Angeles.


John Smith | The Girl Chewing Gum | 12 min | 1976 | DVD (16mm auf Video) | UK

An authoritative voice-over pre-empts the events occurring in the image, seeming to order not only the people, cars and moving objects within the screen but also the actual camera movements operated on the street in view.

John Smith was born in London in 1952. Since 1972 he has made more than 40 film, video and installation works. His films have been widely shown internationally in cinemas, art galleries and on television, and awarded major prizes. Recent screenings and exhibitions include one-person shows at the Pearl-Gallery, London and the Open Eye Gallery, Liverpool and retrospectives at many film festivals world wide. John Smith is Professor of Fine Art at the University of East London.


Zbigniew Rybczynski | Tango | 8 min | 1979 | DVD (35mm) | PL

Das Leben in all seinen Facetten läuft an uns vorbei: Liebe, Geburt, Kindheit, Familie, Arbeit, Hobby, Alter, Tod... Im Rhythmus des Tanzes, der für das Leben steht.

Zbigniew Rybczynski, born 1949 in Poland. 1969–1972 Lodz Film Academy. In Lodz, he worked as a cinematographer on educational, short and feature films and was a member of the avant-garde group „Warsztat Formy Filmowej“; 1977 he went to Austria where he later received political asylum; 1983 he won an Academy Award as Best Animated Short for „Tango“ (1980) and then moved to the USA. He created many outstanding music videos for various artists; 1994 he worked in Berlin at the CFB Zentrum to design new computer imaging techniques, later he taught experimental film at the KHM. Currently he lives in L.A.


Dara Birnbaum | Technology - Transformation: Wonderwoman | 7 min | 1978 | Video | US

Schritt für Schritt geben „verlängerte Momentaufnahmen“ das technische „Wunder“ der Verwandlung von Wonder Woman preis und spielen damit auf die psychologische Transformation eines Fernsehprodukts an.

Dara Birnbaum, geb. 1946 in New York; 1963-73 Studium der Architektur und Stadtplanung; 1973-76 Studium Video/ Electronic Editing an der New School for Social Research; 1978 Lehrauftrag am Nova Scotia College of Art and Design in Halifax (CDN). Seit Ende der 70er Jahre beschäftigt sich die Videokünstlerin mit dem Medium Fernsehen. Dabei hinterfragt sie die äußeren Bildwelten, die Ausdrucksformen und die manipulative Wirkung dieses Massenmediums. Sie lebt und arbeitet in New York.


Ulrike Rosenbach | Einwicklung mit Julia | 5 min | 1972 | Video | DE

Meine kleine Tochter sitzt auf meinem Schoß. Zu der Musik von Atemtönen wickle ich uns mit durchsichtigen Mullbinden zusammen. Wir sind sowieso untrennbar miteinander verbunden.

Ulrike Rosenbach, geb. 1943 Bad Salzdetfurth; 1964–69 Studium der Bildhauerei in Düsseldorf; Meisterschülerin von Joseph Beuys; 1972 erste Videobänder und seitdem kontinuierliche Arbeit mit Video in Tapes, Installationen und Performances. Sie ist eine der ersten Künstlerinnen in Deutschland, die das Medium Video nicht nur zur Dokumentation von Aktionen einsetzt, sondern mit ihm experimentell arbeitet. Mit Klaus vom Bruch und Marcel Odenbach gehört sie zu der ersten unabhängigen Künstlerproduzentengruppe ATV, die alternative Formen des Fernsehens erprobt.


Maria Lassnig | Selfportrait | 5 min | 1971 | 16mm | AT

Lassnig, oder genauer ihr filzstiftgezeichneter Kopf, singt Englisch mit herzzerreißendem österreichischem Akzent über das bisherige Leben, ihre Träume, die ewige Suche nach der besseren Hälfte: "To look for the better half". Doch passt mal ein Partner in Form und Farbe, nennt er sie bald schon "weak" and "woman" im gleichen Satz. (M. McKechneay)

Maria Lassnig, geb. 1919 in Österreich. Mitbegründung der informellen Malerei in Österreich; Begründerin der Körperkunstmalerei. Seit 1950 internationale Ausstellungen und Auszeichnungen. Längere Aufenthalte in Paris, New York und Berlin. Seit 1970 Filme, die autodidaktisch am selbsterfundenen Werktisch (kein Tricktisch) nach eigenen Zeichnungen entstehen. 1980-90 Professur für Malerei und Zeichentrickfilm an der Hochschule für angewandte Kunst Wien. 1982 Gründung des einzigen österreichischen Lehrstudios für Trickfilm.


Valie Export | Body Tape | 4 min | 1970 | Video | AT

In einer Reihe minimalistischer Studien, die jeweils durch Zwischentitel eingeführt werden, untersucht Valie Export die Beziehung von Wort und Handlung.

Valie Export, geb. 1940 in Linz macht seit 1968 Aktionen und Expanded Cinema; in den 70er Jahren Arbeit mit Video und Film; seit 1980 Lehrtätigkeit an verschiedenen Hochschulen in Europa und den USA; Ausstellungen und kunsttheoretische Texte; 1991-95 Professur an der Hochschule der Künste, Berlin; 1995-2005 Professur für Multimedia-Performance an der Kunsthochschule für Medien, Köln; lebt und arbeitet in Wien und Köln.


Richard Serra | Television Delivers People | 6 min | 1973 | Video | US

Serra kritisiert das Medium Fernsehen mittels durch das Bild laufender Sprachbänder, unterlegt von Kaufhausmusik, als ein Instrument sozialer Kontrolle, das unter dem Deckmantel der Unterhaltung die Machtstrukturen derer festigt, die davon profitieren: die Konzerne. Eine seiner Zeit vorausgreifende, intelligente System- und Kapitalismuskritik.

Richard Serra, geb. 1939 in San Francisco, lebt seit 1991 in New York. Skulptur – Mensch – Raum: das sind die Koordinaten, die der amerikanische Bildhauer verhandelt. In seinen Filmen und Videoarbeiten der 60er und 70er Jahre treten ihre Verbindungslinien in den Vordergrund. Die Filme, in denen seine Hände in Großaufnahme den filmischen Raum gestalten, sowie die dokumentarischen Filme sind auf 16mm gedreht. Demgegenüber sind die als Happening oder Performance angelegten Arbeiten über Aufzeichnungsmedien und staatliche Macht im Videoformat.


Tony Conrad, Beverly Conrad | Straight And Narrow | 10 min | 1970 | 16mm | US

Zu der von Musik begleiteten Abfolge schwarzer und weißer Bilder treten Aufnahmen ebenfalls in schwarz-weiß gehaltener, horizontaler und vertikaler Streifen hinzu. Die Überlagerung dieser minimal gehaltenen Grundelemente in Verbindung mit den heterogenen akustischen und visuellen Rhythmen, übt eine hypnotische Wirkung auf den Betrachter aus und lässt den Eindruck entstehen, immer neue Rhythmen und Farben wahrzunehmen.

Tony Conrad, geb. 1940 in den USA, ist avantgardistischer Video-Künstler, experimenteller Filmemacher, Musiker, Komponist, Sound-Künstler, Lehrer und Schriftsteller. Er begann in den frühen 1960er Jahren als Filmkünstler zu arbeiten, sein Film „The Flicker“ (1965) gilt als Schlüsselwerk des frühen structural films. Seine Arbeiten werden in vielen Museen gezeigt und wurden mehrfach ausgezeichnet. Er lebt in Buffalo, New York.


Malcolm Le Grice | Berlin Horse | 9 min | 1970 | 16mm | UK

„Berlin Horse“ is made of 8mm home-movie footage shot by the artist near Berlin, and archive footage of a related subject. He weaves these together in repeating cycles of action, refilming images from the screen and colouring them, to heighten the viewer's awareness of film-time and the film-image.

Malcolm Le Grice, born in 1940, started as a painter but began to make film and computer works in the mid 1960s. He founded the London Filmmakers' Co-op workshop in the late 1960s, and introduced film to fine art students at St Martins School of Art and Goldsmith's College, London. He has also written critical and theoretical work including a history of experimental cinema 'Abstract Film and Beyond' (1977). His most recent works have been digital video installations.

 

Übersicht Wintersemester 2009/2010

 

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