Das Filmforum der HBK präsentiert im Wintersemester 2009/2010:

   

 

Montag | 09.11.09 | 19:00h [88 min]

Klassiker reloaded 3 – 40er und 50er

 

Maya Deren | Meshes of the Afternoon | 18 min | 1943 | 16mm | US
Kenneth Anger | Fireworks | 14 min | 1947 | 16mm | US
Joseph Vogel | House of Cards | 16 min | 1947 | DVD (16mm) | US
Marie Menken | Dwightiana | 4 min | 1957 | 16mm | US
Peter Kubelka | Adebar | 1 min | 1957 | 16mm | AT
Bruce Connor | A Movie | 12 min | 1958 | 16mm | US
Wolfgang Ramsbott, Harry Kramer | Defense 58-24 | 11 min | 1958 | 16mm | DE
Stan Brakhage | Window Water Baby Moving | 12 min | 1959 | DVD (16mm) | US

 

Maya Deren | Meshes of the Afternoon | 18 min | 1943 | 16mm | US

"This film is concerned with the interior experiences of an individual. It does not record an event which could be witnessed by other persons. Rather, it reproduces the way in which the subconscious of an individual will develop, interpret and elaborate an apparently simple and casual incident into a critical emotional experience." (Maya Deren)

Maya Deren (1917-61) war Avantgarde-Regisseurin, Filmtheoretikerin und Voodoo-Priesterin. 1922 Migration der Familie aus der Ukraine in die USA. Besucht die Syracuse University, wo sie ihr Interesse für Film entdeckt. 1939 M.A in Englischer Literatur und Lyrik. 1943 erster Film „Meshes of the Afternoon“ zusammen mit Ehemann Alexander Hamid. Organisation unabhängiger Filmvorführungen in New York. Nach ihr ist der „Maya Deren Independent Film and Video Artists Award“ benannt.


Kenneth Anger | Fireworks | 14 min | 1947 | 16mm | US

"Fireworks" ist die Geschichte eines jungen Mannes, der von einer Bande perverser Matrosen misshandelt wird. "Als ich den Film drehte, war Homosexualität illegal. Man konnte schon im Gefängnis landen, wenn man sich jemandem nur genähert hatte."

Kenneth Anger, geb. 1927 Santa Monica; Satanist, Homosexueller, Erfinder des Hollywood Trash, vor allem aber Großmeister des amerikanischen Underground-Kinos. Kenneth Anger will lieber als Magier bewegter Bilder bezeichnet, als nur auf Regie reduziert werden.


Joseph Vogel | House of Cards | 16 min | 1947 | DVD (16mm) | US

„House of Cards“ ist ein amüsantes, surrealistisches Experiment, bei dem ein junger Mann von Mord und Gewalt besessen ist, seien sie von ihm selbst begangen oder nur in der Zeitung gelesen. Auf jeden Fall ist der Film eine Reise in das Bewusstsein des menschlichen Geistes, mit einer bildhaften Sprache und seltsamen, dunklen Gestalten, die auf der Leinwand wirbeln. Die stärksten Szenen sind jene, die einen avantgardistischen Film Noir wachrufen, wie z.B. die Anfangsszene eines (eingebildeten oder erinnerten) Mordes, bei dem der Mörder und das Opfer in Schatten gehüllt und nur durch Lichtstrahlen definiert sind.


Marie Menken | Dwightiana | 4 min | 1957 | 16mm | US

Dieser kleine Animationsfilm entstand an einigen Abenden, während ich meinen Freund Dwight Ripley bewachte, den ich zu unterhalten versuchte. Er erholte sich. Teijo Ito machte mit Maya Derens Hilfe die Musik.

Marie Menken (1910-1970), Filmemacherin, Schauspielerin, Malerin. Zwischen 1945 und 1968 machte sie 18 kurze Filme. Ihre Arbeiten beeinflussten unter anderem Kenneth Anger, Stan Brakhage und Jonas Mekas. Sie war Mitglied der 'Gryphon-Group', sowie des 'New American Cinema' und arbeitete u.a. mit Andy Warhol.


Peter Kubelka | Adebar | 1 min | 1957 | 16mm | AT

In „Adebar“ werden ausgewählte Szenenstücke verwendet und das Bildmaterial ist nach bestimmten Regeln montiert. Beispielsweise gibt es einen stetigen Wechsel zwischen Positiv und Negativ. Die Filmbilder sind extrem kontrastreiche Schwarzweiß-Aufnahmen von tanzenden Figuren.

Peter Kubelka, geb. 1934 in Wien; Studierte Filmregie an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien und am Centro Sperimentale in Rom. Gründete 1964 mit P. Konlechner das Österreichische Filmmuseum in Wien; 1978-2000 Professor an der Kunstakademie in Frankfurt/Main; 1980 erhält er den Großen Österreichischen Staatspreis für sein Gesamtwerk, 2005 das Ehrenzeichen der Republik Österreich.


Bruce Conner | A Movie | 12 min | 1958 | 16mm | US

„A Movie“ is an experimental film in which Bruce Conner put together snippets of found footage, taken from B-movies, newsreels, soft-core pornography, novelty short films, and other sources, to a musical score featuring Respighi's The Pines of Rome.

Bruce Conner (1933-2008) zählte neben Stan Brakhage, Ken Jacobs, Jonas Mekas oder Andy Warhol zu den Stars der Undergroundfilmszene der späten 1950er- und 1960er-Jahre. 1988 wurde er mit dem „Maya Deren Independent Film and Video Artists Award“ des American Film Institute ausgezeichnet.


Wolfgang Ramsbott, Harry Kramer | Defense 58-24 | 11 min | 1958 | 16mm | DE

Der mit Objekten auf der Basis von Fundgegenständen ausgestattete Film zeigt surreale, menschenleere Landschaften, in dem die Gegenstände einander zu beobachten und zu verfolgen scheinen. Die mit Brüchen und alogischen Wiederholungen wie ein Traum komponierten Bilder lassen an Überwachungsszenarien denken, die ruppigen Geräusch-Collagen des englischen Komponisten und Stockhausen-Schülers Cornelius Cardew verstärken den Eindruck von Bedrohung und Kälte.

Wolfgang Ramsbott (1934-1991). Filmemacher und Filmwissenschaftler. Von 1984 bis 1991 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (West), Mitbegründer des Filminstituts der Universität der Künste Berlin.


Stan Brakhage | Window Water Baby Moving | 12 min | 1959 | DVD (16mm) | US

Stan Brakhage (1933-2003) hat in einer 50-jährigen Karriere etwa 380 Filme produziert und gilt als einer der wichtigsten Avantgardefilmer. Viele seiner Filme sind eher abstrakten Gemälden oder musikalischen Kompositionen verwandt sind. Sein Opus Magnum „Dog Star Man“ (1964) wurde als einer der wichtigsten Filme aller Zeiten in die Library of Congress aufgenommen.

 

Übersicht Wintersemester 2009/2010

 

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